Sonntag, 1. November 2015

sechs Shat Rasa


Geschmack, genannt Rasa in Sanskrit, ist der Schlüssel zum Verständnis der ayurvedischen Ernährung. Er bestimmt wie Lebensmittel die Verdauung  in einer positiven Weise beeinflussen können. 

Man unterscheidet: süß, sauer, salzig, bitter, scharf und herb. 

1. süß/ madhura:         ölig, kühl, schwer---> Gewebeaufbauend, V/P <--
2. sauer/ amla:             ölig, heiß, leicht-----> verringert shukra, V <--
3. salzig/ lavana:          ölig, heiß, schwer, V <--
4. scharf/ kaut:             trocken, heiß, leicht, K <--
5. bitter/ Dikta:             trocken, kühl, leicht, K/P <--
6. zusammenziehend: trocken, kühl, schwer, P <--

Und jeder Geschmack wird - wie die Doshas - aus 2 Elementen gebildet. Und jedes Element besitzt wiederum bestimmte Gunas, H20 z.B. schwer, kalt, feucht, flüssig, langsam. 
Wenn Du die Elemente der betreffenden Geschmäcker studierst, wird du schnell begreifen, welchen Einfluss die Geschmäcker auf deine Gesundheit haben.


Süß:     Wasser & Erde

Sauer:   Wasser & Feuer

Salzig:  Erde & Feuer

Scharf:  Feuer & Luft

Bitter:   Luft & Äther

Herb:    Luft & Erde


Darüber erklären sich auch die Wirkungen. 
- Süß mit den Kapha Elementen Wasser/ Erde ist eindeutig Kapha aufbauend, und demzufolge V/P reduzierend. 
- Sauer & Salzig sind  durch d. Elemente Wasser/Feuer/ Erde P/K erhöhend. 
- Nach der gleichen Logik erhöht Scharf P/ V und senkt Kapha.
- Bitter dagegen ist die ultimative Vata Bombe, haben wir hier doch gleich 2 Vata Elemente, die dementsprechend Vata pushen und P/K reduzieren.
- Herb/ Zusammenziehend reduziert durch seine V/K Eigenschaften Pitta.

Bemerkung:
Das Luft-Element ist gleich drei mal vertreten, womit die dominierende Vata Wirkung (king of doshas) einmal unter diesem Aspekt zu untersuchen wäre. 

Da ich an einer V/K Störung leide, dieses aber primär durch Vata dominiert wird, muss ich den bitteren Geschmack mit den Vata-Elementen Luft 6 Äther absolut meiden, herb und scharf sind auch nicht die erste Wahl (durch den Luft-Anteil).
Aus den allgemeinen Diätempfehlungen (siehe Gupta SN, Stapelfeldt, S. 123 Mitte) ergibt sich das "Warm" das Mittel der Wahl bei V/K Störungen ist, da sowohl Kapha als auch Vata durch Kälte definiert werden.
Hervorragend geeingnet für Vata-Störungen sind Süß/Sauer/Salzig, da sie weder aus den Elementen Äther oder Luft gebildet werden.


Hier http://www.chopra.com/the-six-tastes ein Link von Deepak Chopra dazu und  hier "Five Ayurvedic Tips for Vegans" mit einer Zusammenfassung aus dem Buch "The Ayurvedic Vegan Kitchen"

Freitag, 2. Oktober 2015

Lesetipp Ayurveda GEO Magazin



Ayurveda ist keine esoterische Medizin, so viel ist mittlerweile auch den meisten westlichen Ärzten bekannt. Doch was bedeutet Ayurveda genau und welche Chancen bietet diese jahrtausendealte Gesundheitslehre für unser Medizinsystem?

Diese Fragen stellt das GEO Magazin im Titelthema seiner aktuellen Ausgabe und begibt sich damit auf eine Reise von den Wurzeln des Ayurveda im südasiatischen Raum, bis hin zu modernen Forschungsaktivitäten am Immanuel Krankenhaus Berlin.
Eine globale Entwicklung
Ayurveda, in der altindischen Sanskritsprache das „Wissen vom Leben“, rückt derzeit immer stärker in den Fokus von klinischer Forschung und Lehre. Integrative Medizin und eine ganzheitliche Betrachtung von Körper, Geist und Seele sind die Leitthemen dieses besonderen Interesses, das, wie im Artikel deutlich wird, vor dem Hintergrund einer globalen Entwicklung steht: die Öffnung der westlichen Medizin nach außen, hin zu fremden Heilkundetraditionen, die auf einer divergenten Vorstellung des menschlichen Organismus beruhen.

Im Zentrum dieses bemerkenswerten Prozesses stehen einzelne Institute, wie die Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, wo unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Andreas Michalsen deutschlandweit die erste Ayurveda-Ambulanz in einem universitären Lehrkrankenhaus aufgebaut wurde.
Psychosomatik im besten Sinne
Die GEO-Autoren sprachen mit dem dortigen Funktionsoberarzt für Forschung, Dr. med. Christian Kessler. Der studierte Indologe hat neben seiner schulmedizinischen Ausbildung eine Ayurveda-Ausbildung in Sri Lanka, Nepal und Indien absolviert. Im Artikel erläutert er das komplexe Gedankengebäude des Ayurveda, das auf Erkenntnistheorie beruhe und jeden Patienten nach seiner individuellen Einheit von Charakter, Konstitution und Disposition beurteile.

Der Ursprung aller Leiden liege im Magen-Darm-Trakt, so lautet eine der Grundformeln des Ayurveda, die im Artikel genauer beleuchtet wird. Zu den wichtigsten Bausteinen einer jeden Ayurveda-Therapie zähle daher die Ernährung. Bei diesem Thema berufen sich die Autoren auf den Ernährungsexperten Elmar Stapelfeldt, er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Ayurveda am Immanuel Krankenhaus Berlin. Die grundlegenden Prinzipien in der ayurvedischen Ernährungslehre würden als allgemeine Verhaltensregeln nicht nur kranken sondern auch gesunden Menschen empfohlen. Dazu zählt unter anderem die mittlerweile auch in vielen westlichen Diätbüchern propagierte Drei-Mahlzeiten-Maxime.

Der Artikel macht insgesamt deutlich, dass die Stärken des Ayurveda in der Behandlung chronischer Erkrankungen liegen. Eine wichtige Aufgabe, so Prof. Michalsen, sei nun die Aufklärung und die Vermittlung zwischen westlicher und Traditioneller Indischer Medizin.


Freitag, 17. Juli 2015